Kommunikation

Wie können Mietzinserhöhungen transparent und frühzeitig kommuniziert werden?

Transparente Kommunikation und moderate Mietzinserhöhungen: Das waren die beiden meistgeäusserten Wünsche der rund 130 Mieterinnen und Mieter der Siedlung Winzerhalde in Zürich. Diese Wunschliste entstand an einem Workshop, der aufgrund der geplanten Sanierung durchgeführt wurde. Eine klare Ansage, die sich die Projektleitung der Baugenossenschaft Eigengrund zu Herzen nahm und einhalten konnte.

1. Bedürfnisse der Mieterschaft abholen

Der Wunsch der Mieterinnen und Mieter war, dass die Mietzinserhöhung nicht mehr als 10 Prozent beträgt. «Es war von Anfang an klar, dass wir diesem Wunsch nicht entsprechen konnten und kommunizierten das auch so», sagt Christian Zopfi von der Baugenossenschaft Eigengrund. Die Siedlung Winzerhalde steht im Inventar der schützenswerten Bauten, was spezielle Anforderungen an die energetische Sanierung stellte. Auch andere Faktoren wie neue Küchen und Arbeiten am Aussenbereich trugen dazu bei, dass die Mietzinse stärker steigen würden.

 

2. Vor der Sanierung: Berechnung und Kommunikation der provisorischen Mietzinserhöhung

Monate bevor der erste Bauarbeiter die Siedlung betrat, wurden die provisorischen Mietzinserhöhungen kommuniziert. Mit dem Kostenvoranschlage des Baumanagements und dem Prozentparameter des Mieter- & Mieterinnenverbands konnten die wertvermehrenden Kosten und die neuen Mietzinse provisorisch berechnet werden. «Die Baukostenplaner budgetieren mit einer Abweichung von 10 Prozent. Mit dieser Grundlage lässt sich arbeiten», erklärt Zopfi. Die neuen Mietzinse wurden im Rahmen einer weiteren Infoveranstaltung vor der Sanierung detailliert erläutert: Die Erhöhung würde 20 bis 25 Prozent betragen mit einer möglichen Abweichung von 10 Prozent.

 

3. Nach der Sanierung: definitive Berechnung der Mietzinserhöhung

Nach der Sanierung berechnete die Projektleitung die definitiven Kosten erneut aufgrund der Schlussrechnung und nun stand fest: Die Mietzinserhöhung bewegte sich im angekündigten Bereich von 20 bis 25 Prozent. Die Mieterinnen und Mieter erhielten die Möglichkeit, die Berechnung einzusehen. Lediglich eine Person wollte von diesem Angebot Gebrauch machen und liess die Mietzinserhöhung durch das Büro für Wohnbauförderung der Stadt Zürich überprüfen. Die zuständige Rechtsvertreterin befand die Mietzinserhöhung als korrekt. Vermutlich, weil bereits vor der Sanierung gut kommuniziert wurde und die Mietzinserhöhung im Rahmen des Angekündigten lag, wollte sonst niemand Einsicht nehmen.

 

Die Siedlungsgenossenschaft Eigengrund (SGE) ist eine mittelgrosse, wachstumsorientierte Wohnbaugenossenschaft mit ca. 1000 Wohnungen, verteilt auf 18 Siedlungen in der Stadt und Agglomeration Zürich. Bei der Umsetzung ihres Erneuerungsplanes engagiert sie sich für alle Aspekte der Nachhaltigkeit.

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