Welche Vor- und Nachteile bietet die Sanierung einer Liegenschaft in bewohntem Zustand?
Sanierungskündigungen sind für alle Beteiligten mitunter unangenehm: Für die Mieterinnen und Mieter, weil sie unverhofft eine neue Wohnung suchen müssen. Für die Vermieterinnen und Vermieter, weil sie Mietzinsausfälle und manchmal rechtliche Schritte seitens der Mieterschaft wie Kündigungsanfechtungen oder Mieterstreckungsgesuche befürchten müssen. Wenn die Arbeiten es zulassen, kann es deshalb sinnvoller sein, die Liegenschaft im bewohnten Zustand zu sanieren. Dies ist zum Beispiel möglich, wenn Fenster ersetzt oder Fassaden und Dächer energetisch saniert werden.
Es gibt aber auch Situationen, wo eine Sanierung in bewohntem Zustand aus baulicher Sicht nicht zumutbar ist. Und zwar für beide Seiten: für die Mieterinnen und Mieter, die mit zu starken Beeinträchtigungen während der Bauphase leben müssten, aber auch für die Vermieterinnen und Vermieter, denen je nach Projekt hohe Zusatzkosten entstünden.
Im Folgenden wird kurz dargelegt, welche Vor- und Nachteile entstehen, wenn Wohngebäude in vermietetem Zustand saniert werden.
Vorteile
- Es können auch während der Bauphase (zumindest reduzierte) Mietzinseinnahmen erzielt werden.
- Bestehende Mietverhältnisse müssen nicht aufgelöst werden.
- Investitionen können gestaffelt werden, was unter Umständen steuerliche Vorteile mit sich bringt.
Nachteile
- Die Baukosten sind insgesamt höher, unter anderem im Zusammenhang mit temporären Installationen (wie mobilen Heizungen und externen Sanitäranlagen).
- Es können bauphysikalische Probleme auftreten bei ungenügender Abstimmung der Massnahmen (z. B. Feuchtigkeitsschäden bei Fensterersatz ohne Fassadendämmung).
- Es besteht unter Umständen weniger Flexibilität bei der Mietzinsanpassung im Anschluss an die Sanierung in bewohntem Zustand als bei einer Neuvermietung.