Bau

Wie kann ich als Eigentümer/in eines Eigenheims im Alter energiesparend wohnen?

In vielen Familien leben die Eltern nach dem Auszug der Kinder im Haus oder in der Wohnung weiter. Oftmals ist die in die Jahre gekommene Immobilie aus energetischer Sicht jedoch sanierungsbedürftig. Vielfach wird zudem nur noch ein Teil des Wohnraums genutzt. Sanierung, Umbau und/oder Vermietung helfen, um als Eigentümer/in im Alter energieeffizient zu wohnen.

Das Wohnen in einem sanierungsbedürftigen Gebäude, das nicht vollständig genutzt wird, belastet die Energiebilanz gleich doppelt: Einerseits wird mehr Heizenergie aufgewendet als nach dem neusten Stand der Technik nötig wäre. Andererseits steckt im ungenutzten Wohnraum graue Energie, sodass sich die persönliche Bilanz auch in diesem Zusammenhang verschlechtert. Doch das muss nicht sein. Es gibt verschiedene Optionen, um im Alter energieffizient zu wohnen und so einen Beitrag an die Zukunft der nächsten Generationen zu leisten.

 

Option 1: Sanierung

Ganzheitliche Sanierungen werden meist im Rahmen eines Eigentümerwechsels vollzogen. Bleiben die Eigentümerinnen und Eigentümer ein Leben lang in ihrer Immobilie wohnen, werden oft nur kleinere Erneuerungen vorgenommen. Doch eine energetische Sanierung (siehe auch «Was ist eine energetische Sanierung») lohnt sich auch dann. Denn sie reduziert die Heizkosten und steigert den Komfort. Im Hinblick auf einen späteren Verkauf oder eine künftige Vermietung der Immobilie ist die Wertsteigerung durch die energetische Sanierung ebenfalls vorteilhaft. Ausserdem vergeben viele Banken «grüne Hypotheken», das heisst Hypotheken mit einem Zinsvorteil für Massnahmen, die den Energieverbrauch des Gebäudes senken, wodurch die Sanierung erschwinglicher wird. Mit einer energetischen Sanierung können Eigentümerinnen und Eigentümer einen Beitrag zum Umweltschutz leisten, ohne aus dem vertrauten Umfeld auszuziehen oder dieses radikal zu verändern.

 

Option 2: Umbau

Übersteigt die Grösse der Immobilie den Raumanspruch der darin lebenden Eigentümerinnen und Eigentümer, können bauliche Möglichkeiten geprüft werden, mit welchen sich die Immobilie in mehrere Wohneinheiten unterteilen lässt. Oftmals bietet es sich an, im Rahmen dieses Umbaus gleichzeitig Massnahmen für das barrierefreie Wohnen umzusetzen. Der Vorteil dieser Option ist – wie bei der Sanierung auch –, dass die Eigentümerinnen und Eigentümer ihren ökologischen Fussabdruck des Wohnens verringern, ohne die vertraute Wohngegend verlassen zu müssen. Weiter ist diese Möglichkeit auch finanziell interessant aufgrund der Einnahmen durch Verkauf beziehungsweise Vermietung der zusätzlichen Wohneinheit(en).

 

Option 3: Untermiete

Sind bauliche Veränderungen nicht möglich oder nicht erwünscht und soll der Wohnraum dennoch reduziert werden, ist die Untervermietung eine Überlegung wert. Ein Untermietverhältnis, besispielsweise auch in Form einer Wohngemeinschaft kann eine Chance sein, um auch in höherem Alter im eigenen Zuhause wohnen bleiben zu können, da man durch die Aufteilung der Haushaltsarbeiten eine Entlastung erfährt. Die Untermiete ist eine beliebte Wohnform in der Schweiz. Insbesondere unter Studierenden und Wochenaufenthaltern ist sie populär. Bei einem fairen Preis ist diese Wohnform zudem für beide Parteien – untervermietende und untermietende – sehr interessant. Wichtig dabei ist, dass gegenseitige Sympathie vorhanden ist und die gegenseitigen Erwartungen vorgängig geklärt sind.

 

Option 4: Auszug

Neben Sanierung, Aufteilung in mehrere Wohneinheiten und Aufnhame von Mitbewohnerinnen beziehunsgweise -bewohnern gibt es noch eine weitere Möglichkeit, um die eigene Energieeffizienz beim Wohnen zu steigern: der Umzug in eine kleinere Wohnung. Für viele Menschen ist der Auszug aus der gewohnten Umgebung keine Option. Je nach Wohnort kann der Umzug in eine Gegend mit besseren Einkaufs- und Freizeitmöglichkeiten und einfacherer Erreichbarkeit von gesundheitlichen Dienstleistungen jedoch sogar eine Erleichterung darstellen. Beim Umzug in eine andere Immobilie gilt es zu beachten, dass die Angebotsmietzinsen deutlich höher sind als diejenigen im Bestand. Das Gleiche gilt aber natürlich auch für das Vermieten der eigenen Immobilie. Und die Nachfrage nach grossen Wohnungen und Einfamilienhäusern ist sehr hoch. Deshalb kann die eigene Immobilie in der Regel problemlos vermietet oder verkauft werden.

 
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass es für ältere Menschen, die ihren ökologischen Fussabdruck aufgrund ihrer Wohnsituation verringern möchten, vielfältige Möglichkeiten gibt. Wichtig ist, sich vor der Prüfung der Machbarkeit der verschiedenen Optionen klar zu überlegen, welche Wünsche und Erwartungen man an den neuen Lebensabschnitt hat.

Weiterführende Informationen
Informationsseite des Bundesamts für Wohnungswesen BWO Dokumente, Links, Zahlen und Fakten zum Wohnen im Alter
Beratungsseite von WOHNEN SCHWEIZ Angebote zum Wohnen im Alter des Verbands der Baugenossenschaften
Übersichtsseite von Casafair Blogbeiträge zum Thema Wohnen im Alter
Ratgeberseite von Pro Senectute Informationen über verschiedene Wohnformen im Alter